Bei der Agrarministerkonferenz in Bad Sassendorf (NRW) wollen der Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband, der Rheinische Landwirtschaftsverband, das Landvolk Niedersachsen und der Hessische Bauernverband auf die schwierige Situation der Sauenhalter aufmerksam machen und Kritik üben.
Die AMK ist dafür der richtige Ort und der richtige Adressat. „Unsere Tierhalter wollen weg von der betäubungslosen Ferkelkastration, benötigen aber dringend eine klare und gangbare Perspektive, wie sie sich rechtskonform umstellen können“, betont Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke. Hier sei jetzt eindeutig der Gesetzgeber gefordert, endlich die Initiative zu ergreifen.
Die Verbände stellen folgende Forderungen auf:
Die Ferkelerzeuger in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen fordern deshalb:
• Lokalanästhesie zulassen: Sauenhalter brauchen eine praxisgerechte Umsetzung des Tierschutzgesetzes und die Zulassung der Lokalanästhesie. In Dänemark und Schweden wird dies bereits erfolgreich praktiziert, ebenso in der Humanmedizin. Deshalb muss diese tierschutzgerechte Lösung auch in Deutschland möglich sein.
• Tierschutzgesetz ändern, Frist für den Ausstieg verschieben: Die aktuell zur Verfügung stehenden Methoden zur Umsetzung der betäubungslosen Ferkelkastration sind noch nicht praxistauglich oder haben keine flächendeckende Marktakzeptanz. Deshalb führt kein Weg daran vorbei, zeitnah tierschutzgerechte und praxiskonforme Lösungen für die Ferkelkastration voranzutreiben.
• Schweinefleisch aus deutscher Erzeugung kennzeichnen: Der Lebensmittelhandel, die Gastronomie und das Fleischerhandwerk sind aufgerufen, die Herkunft von Fleisch, Fleischerzeugnissen und Wurstwaren in den Theken herauszustellen. So können Verbraucherinnen und Verbraucher durch ihre Kaufentscheidung die heimische Schweinehaltung unterstützen.